Lappland und die Samen

Der Begriff der „Kota“ stammt aus der Kultur der Samen, die man früher „Lappen“ genannt hat, die Ureinwohner Lapplands also. Die Samen besiedelten nördliche Gebiete Schwedens, Norwegens, und Finnlands bis nach Russland. Obwohl das Siedlungsgebiet der Lappen oft immer noch mit Lappland gleichgesetzt wird, geht es über diese Provinzen Schwedens und Finnlands weit hinaus.

Die Samen besiedelten den Norden Europas bereits in der Jungsteinzeit. Kontakte zwischen dem samischen Volk und den norwegischen Wikingern sind ab dem 9. Jahrhundert belegt. Diese Kontakte waren nicht unbedingt friedvoller Natur, begann doch damals die Unterdrückung der Samen und die Besteuerung des zum Teil nomadisch lebenden Volkes. Die Samen litten jedoch nicht nur unter den Steuerforderungen der Wikinger, sondern noch mehr danach, nachdem sich Nationalstaaten bildeten und der Lebensraum der Samen auf verschiedene Staaten aufgeteilt wurde.

Mit dem 16. Jahrhundert lebten hauptsächlich drei Gruppen von Samen im Norden Europas. Die Bauern in den südlichen Gebieten Norwegens, weiter im Norden die zur See fahrenden Samen, die hauptschlich vom Fischfang lebten, und die nomadisch lebenden Samen, die begannen, Rentiere zu zähmen und auch zu züchten. Von den Nomaden kennen wir die Kota als mobiles Zelt, von den anderen beiden Gruppen die fixe Holzkota. Beiden gemein ist die Feuerstelle in der Mitte der Behausung, um die sich die Familie zum Essen und auch Schlafen versammelt.

Das Siedlungsgebiet der Samen wird „Sapmi“ genannt und wird oft mit der Landschaft „Lappland“ gleichgesetzt. Setzt man Lappland mit Sapmi gleich, so beträgt die Fläche dieses Landstriches etwa 10 Prozent der Fläche Deutschlands, mit einer Bevölkerung von etwas über zwei Millionen Menschen. 70.000 davon sind Samen. Rechnet man zu Lappland nur die nördlich des Polarkreises liegenden Teile Skandinaviens und Finnlands, so beträgt die Fläche etwa 260.000 km². Mit einer Bevölkerungsdichte von zwei Einwohnern pro Quadratkilometer an der Küste und fast null im Landesinneren zählt dieser Landstrich sicher zu den einsamsten Europas.

Wärme und Sicherheit in einer Behausung zu finden, wird unter diesen Verhältnissen existentiell. Das erklärt auch, warum die „Kota“ zu einem sehr wichtigen Element der samischen Kultur geworden ist und in verschiedensten Abwandlungen mittlerweile in ganz Europa bekannt, aber immer der samischen/finnischen Kultur zugeordnet ist.

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